Pädagogisches Konzept

 

freiheit die ich meinePädagogisches Konzept

von Dagmar Lehmann

 

Persönlichkeit

Kinder kommen bereits als vollständige Personen, als vollwertige Menschen, auf die Welt.

Jedes Kind bringt seine individuelle Persönlichkeit mit. Dies ist etwas, was der Mensch ein Leben lang behalten wird. Diese Individualität achte ich vom ersten Tag an und fördere gleichzeitig den Aufbau neuer Fähigkeiten und Eigenschaften.

Liebevoller Umgang

Bei mir erfahren die Kinder Liebe und Achtung, Anregung und Anleitung, Unterstützung und Trost. Ich habe für die sensible Phase der Eingewöhnung eines Kindes Zeit und bin in der Lage, diese Zeit individuell zu gestalten. Ich möchte den Kindern das Gefühl geben und ihnen zeigen, dass sie in mir eine Person finden, die ihnen Halt, Sicherheit und damit Geborgenheit gibt. Die Eingewöhnung orientiert sich hier am 'Berliner Modell'.

Auch die älteren Kinder und solche, die schon länger bei mir sind, brauchen an manchen Tagen ihre Eltern mehr als sonst oder können sich noch nicht so schnell von ihrem Spiel trennen. Wenn dies hilfreich erscheint und möglich ist biete ich eine sanfte Übergabe an, sowohl früh als auch abends. Manchmal hilft dem Kind jedoch eher ein schneller Abschied. Ich stimme mich dabei stets mit den Eltern ab. 

Wenn Kinder sich von einem Spielzeug oder Buch nicht trennen können, dürfen sie es über Nacht mit nach Hause nehmen.

Das Kind bei mir zu Hause

"Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren" (Maria Montessori)

Ebenso wie bei meinen eigenen Kindern achte ich auf eine entspannte Atmosphäre, in der sich die Kinde entfalten können und eine Umgebung, in der sie sich wohl fühlen.
Im Umgang mit den Tageskindern stelle ich ebenso wie schon bei meinen eigenen Kindern unsere Beziehung vor die Erziehung.
So fordere ich ein Verhalten, das auch ich anderen entgegenbringe und zeige auf, wie wir miteinander umgehen wollen und welche Regeln für ein schönes Zusammenleben notwendig sind. Daher hören die Kinder selten Ermahnungen und häufig Anleitungen. So können sie sich orientieren und fühlen sich angenommen.
Grenzen zeige ich bestimmt und liebevoll, auch respektiere ich die Grenzen der Kinder und beachte vor allem ihr Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug. Den Schlafrhythmus berücksichtige ich individuell und stelle hierfür alle Zimmer und jedem Kind ein eigenes (Reise)bett zur Verfügung. Manches Kind schläft auch im Buggy auf dem Spielplatz oder im ‚Wohnungsbuggy’ in einem meiner Schlafzimmer oder auf der Terrasse.

Ich achte auf die Interessen der Kinder, achte aber auch auf Vermeidungen oder Schwierigkeiten. Dann gebe ich ihnen Anregungen und ermutige sie.

Besonderen Wert lege ich auf das Erlernen von Regeln. Die Kinder lernen zum Beispiel, zu warten, bis sie an der Reihe sind, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu helfen.
So entsteht sehr schnell eine ruhige, liebevolle Atmosphäre, bei der sich alle entspannen können und zur Ruhe kommen. Sogar die angeleiteten Bewegungsspiele zu Hause laufen geordnet und ruhig ab, die Kinder haben Spaß und bewegen sich, ohne aufdrehen zu müssen und so wird auf kleinere oder eher zurückhaltende Kinder Rücksicht genommen.

Forscher und Entdecker

Kinder bringen von Natur aus und von Geburt an eine große Neugier und Wissensdurst mit. Sie bleiben Akteure ihrer Entwicklung und agieren so, dass sie sich mit all ihren Sinnen ihr Bild von der Welt erschließen. Diese Anlagen fördere und unterstütze ich. Ich erlaube den Kindern ein etwas größeres Risiko beim Klettern und Balancieren einzugehen. Hierbei begleite ich sie nur, damit sie lernen, ihre Fähigkeiten und Grenzen selbst zu erkennen (Emmi Pikler). Natürlich beachte ich dabei Sicherheitsregeln und Gefahren, welche die Kinder nicht selber abschätzen können. Generell befolge ich hierbei den Satz Maria Montessoris: ‚Hilf mir, es selbst zu tun’ und fördere damit die Selbständigkeit.

Spiel und Freizeit

Wir erleben den Alltag gemeinsam, dabei werden die Kinder ihren Fähigkeiten entsprechend miteinbezogen. Es bleibt viel Raum für Freispiel und gemeinsames Spiel. Wir singen und bewegen uns gerne. Beim Spiel biete ich den Kindern Abwechslung und Kreativität, beschäftige sie jedoch nicht den ganzen Tag sondern gebe ihnen Impulse und Anregungen.

Im gemeinsamen Spiel achte ich besonders auf eine gute soziale Entwicklung, begleite Konflikte und ermutige zurückhaltende Kinder, ihre Bedürfnisse zu äußern und sich auch mal durchzusetzen. Die Regeln für ein friedliches Miteinander auch bei Interessenskonflikten bereiten die Kinder sehr gut auf ihre Zeit im Kindergarten vor.

Mein Umgang mit den Kindern lehnt sich an die 'Marte Meo' Methode an.

 Wir machen kleine Ausflüge in die Umgebung und zu Spielplätzen. Ca einmal im Monat gehe ich mit den Kindern beim Bäcker oder im Café frühstücken und ein Mal im Monat kommen Kolleginnen mit ihren Tageskindern zum Spieltreff und Austausch zu mir.

 

Konflikte und Regeln

Wenn ein Kind notwendige Regeln lernt, gibt es häufig Konflikte. Ich bin konsequent, doch bei mir gibt es keine Strafen sondern zuvor angekündigte Konsequenzen. Bei Konflikten gehe ich auf Augenhöhe mit dem Kind und kläre die Situation. Dabei bin ich immer geduldig. So stärke ich positives Verhalten und vermeide Verneinungen.

Auch Konflikte zwischen den Kindern begleite ich ruhig und verständnisvoll. So artikuliere ich nur die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder und überlasse es ihnen, Entscheidungen zu treffen, wie sie damit umgehen wollen.  Mein Umgang lehnt sich an die 'Marte-Meo'-Methode an. 

So lernen sie sich mit der Zeit gegenseitig kennen und ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Dabei üben wir einen liebevollen Umgang durch mein Vorbild ein - ich tröste die Kinder und zeige Verständnis, ohne Partei zu ergreifen. Dies erfordert viel Geduld, schafft aber schnell eine friedliche Atmosphäre.

Meine Familie…

 …besteht außer mir noch aus meinen Töchtern Annabarbara, geboren im Juli 1991 und Franziska, geboren im August 1996. Annabarbara ist Hörgeräteakustikmeisterin. Franziska arbeitet in der Werkstatt der Lebenshilfe e.V., hat das Down-Syndrom und eine Hörbehinderung. Sie sind beide sehr liebevoll, spielen stets gerne mit den Tageskindern und werden von diesen meist sehr geliebt.

Ich betreue seit 1992 Tageskinder und habe zeitweise auch Pflegekinder und Hortkinder gehabt. Immer haben wir das als Bereicherung für unsere Familie erlebt. Niemals haben wir uns mit Eifersucht beschäftigen müssen.

Unser Familienmotto lautet:
Liebe ist das Einzige, das mehr wird, wenn man es teilt.

Austausch und Offenheit

Die Eltern und ich sind miteinander als Team für das Kind da und die Eltern sollten mit meinem Konzept einverstanden sein, damit das Kind nicht in einen Zwiespalt gerät.

Ich lege großen Wert auf Transparenz. So schildere ich, wie es dem Kind geht und ergangen ist und freue mich zu erfahren, was das Kind beschäftigt oder erlebt hat.

Allerdings sollten bestimmte konfliktbeladene Themen in Abwesenheit des Kindes telefonisch oder bei einem Treffen unter vier Augen besprochen werden.

Mein Motto lautet: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Für Kurzinfos, Terminanfragen und ‚Anekdoten‘ hat jedes Kind ein Mitteilungsheft, damit sich die Eltern während der Übergabe ganz ihrem Kind widmen können. 

Sonstiges

Anzahl und Alter der Kinder:

Ich darf fünf Kinder zeitgleich betreuen und habe ein Zertifikat für die Betreuung von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf beim LVR Rheinland gemacht. Ich betreue in der Regel Kinder ab dem Alter von frühestens vier Monaten bis zum Kindergarteneintritt.

Ich verfüge hierfür über die Erlaubnis zur Kindertagespflege vom Jugendamt gemäß § 43 SGB VIII, gültig in NRW für bis zu 5 Tageskinder.

Wenn ich ein Kind inklusiv betreue kann ich entweder, je nach Schwere des Handicaps, auf vier Plätze reduzieren, in dem Fall zahlt das Jugendamt den Platz dieses Kindes doppelt oder, falls es nachweislich nicht erforderlich ist auf vier Plätze zu reduzieren zahlt das Jugendamt den anderthalbfachen Satz für den erhöhten Förderbedarf.

ACHTUNG! Ich betreue nur geimpfte Kinder!

Zeiten:

Die Kinder können in der Regel (Ausnahmen nur nach Absprache) morgens ab 7.30 Uhr bis 9 Uhr gebracht werden und bis 13 Uhr oder nach 14 Uhr bis 17 Uhr abgeholt werden. Ich lege großen Wert auf Pünktlichkeit!

Urlaub:

Die 'Betreuungsfreie Zeit' wird frühzeitig bekannt gegeben und befindet sich außer im Sommer innerhalb der Schulferien, jedoch nicht während der gesamten Schulferienzeit. Jeweils die ersten fünf Tage werden bei Privatzahlung in Rechnung gestellt.

Die Eltern teilen mir ihre Urlaubsplanung ebenfalls möglichst frühzeitig mit, stimmen ihre Urlaubszeiten mit mir ab und nehmen diese zum Teil während der 'betreuungsfreien Zeit' in Anspruch, um einen Teil dieser Zeit finanziell abzudecken (denn leider zahlt das Jugendamt nicht mehr wie zuvor alle Fehlzeiten des Kindes, sondern nur noch 35 Tage Kinderurlaub pro Kalenderjahr, wobei Samstage und Sonntage mitgerechnet werden).

Termine, an denen ich verhindert bin gebe ich mindestens eine Woche vorher bekannt, ebenso informieren mich die Eltern frühzeitig über Termine/Urlaubszeiten. Kurzfristige Änderungen sind nur in Absprache möglich.

'Fehlzeiten' werden von mir dokumentiert und an das Jugendamt gesendet, die Eltern erhalten auf Wunsch eine Kopie.

Essen:

Ich koche und besorge die individuell nötigen Nahrungsmittel selber.  Ich koche vollwertig und abwechslungsreich und verwende überwiegend Bioprodukte. Ich nehme Rücksicht auf Allergien/Unverträglichkeiten, Spezialkost, auf Wunsch vegetarisch und auch vegan. Wir essen meist gemeinsam, aber jeder nach seinem Rhythmus bzw. Hunger. Nach dem Mittagessen putzen wir die Zähne.

Pflege:

Windeln werden mitgebracht, ebenso Wechselwäsche, Matschhose und Regenkleidung.

Stoppersocken stelle ich zur Verfügung.

In unserem Haus und Garten wird prinzipiell nicht geraucht.

Anmerkungen / In eigener Sache:

 

 *Parken/halten bitte NICHT auf dem Platz vor den Garagen, auch nicht ausnahmsweise.

*An einem Vormittag am Wochenende im Frühjahr und im Herbst organisiere ich ein
  Eltern- Kind- Frühstück bei mir zu Hause oder bei Eltern, die gern auch mal zu sich
  einladen möchten, damit sich alle Eltern kennen lernen können

 *Mein *Feierabend* ist mir wichtig: Anrufe nehme ich gerne wochentags ab 8 Uhr bis 20 Uhr entgegen. Ansonsten SMS (ab 7 Uhr bis 20 Uhr, sonntags gar nicht, da ist 'Ruhetag') oder email schreiben.

 *Handys bitte immer mitführen und spätestens bei Dienstende anschalten, vielleicht habe ich eine Nachricht gesendet (oder Notfall)?

 *Wir ziehen immer alle vorne an der Garderobe/im Flur unsere Schuhe aus, bevor wir die Wohnräume betreten.

*Das Kind ist krank? Bitte immer kurz anrufen und abstimmen, da ich entscheide, ob ich das kranke Kind betreue.

*Ich lege großen Wert auf Pünktlichkeit (wie auch vertraglich vereinbart) – sollte dennoch einmal ausnahmsweise etwas Unvorhergesehenes geschehen bitte SOFORT Bescheid geben!

*Unser Hund Loki wird beim Bringen und Abholen nicht beachtet und nicht begrüßt, das eigene Kind steht im Mittelpunkt.

Betreuungskosten

Die Betreuungskosten variieren je nach Betreuungsumfang. Ich berechne einen festen Stundensatz und einen zuvor gemeinsam festgelegten Stundenumfang.

Seit August 2012 bezuschusst die Stadt Aachen auf Antrag die Betreuung bei einer Tagespflegeperson. Hierfür können Sie einen Antrag auf Bezuschussung bei der Stadt Aachen stellen - dann zahlen Sie einen einkommensabhängigen Elternbeitrag an die Stadt und diese zahlt an mich als Tagesmutter einen bestimmten Auszahlungsbetrag (je nach Stundenumfang). Zusätzlich bekomme ich Essensgeld von 3,50€ pro Betreuungstag direkt von den Eltern.

Seit August 2014 dürfen wir Tagespflegepersonen übrigens keine Zuzahlungen mehr verlangen - trotz Selbständigkeit (diese Regelung gilt nur in NRW!). Seit März 2017 zahlt das Jugendamt leider auch bei Ausfallzeiten der Tagespflegeperson nicht weiter (zuvor je 10 Tage bei Urlaub und Krankheit pro Kalenderjahr) und nur noch 35 Tage Kinderurlaub pro Kalenderjahr (inkl Wochenenden! und nicht pro betreutes Kind und Betreuungsjahr).

Um meine Kosten zu decken bin ich daher leider darauf angewiesen, alle Plätze als Vollzeitplätze zu belegen und kann keine Teilzeitplätze mehr anbieten.

Antragsformulare erhalten Sie beim Jugendamt oder können diese auf der Seite der 'Familiäre Tagesbetreuung e.V.' finden.

In der Satzung der Stadt Aachen zu diesem Thema finden Sie Tabellen mit den Beitragssätzen und Auszahlungsbeträgen. Genauere Informationen hierüber erhalten Sie gerne auch von mir persönlich.

Haus

In meinem großen Haus gibt es im Erdgeschoss ein Spielzimmer, welches nur für die Kinderbetreuung genutzt wird. Das Wohn/Esszimmer wird gemeinsam genutzt, Schlafplätze stehen in der ersten Etage in mehreren Zimmern zur Verfügung. Es sind eine Terrasse und ein großer Garten vorhanden, in dem getobt, geschaukelt, gerutscht,  geklettert, gewippt, Fußball gespielt, gepicknickt, geschlafen werden kann.

In der Umgebung finden sich mehrere Spielplätze.

In unserem Haus wird prinzipiell nicht geraucht, auch nicht im Garten.

Inklusion

Ich betreue auch Tageskinder mit Handicap. Dabei werden die Kinder einfach als eines unter anderen Kindern mitbetreut, wobei einige Besonderheiten eine besondere Begleitung und Betreuung erforderlich machen.

Indem ich jedes Kind individuell und intensiv betreue, beziehe ich aller Bedürfnisse und Unterschiede in meine Arbeit ein.

Für die anderen Tageskinder macht es keinen besonderen Unterschied, sie bewegen sich ganz natürlich und selbstverständlich in dieser für uns Erwachsenen so besonderen Situation.

Im Januar 2016 habe ich einen Zertifikatskurs ‚Inklusion im Elementarbereich‘ des LVR in Köln erfolgreich abgeschlossen.

Da ich bereits mehrere Tageskinder, Pflegekinder und Hortkinder mit erhöhtem Förderbedarf betreut habe, konnte ich bereits viele Erfahrungen sammeln. 

Bei mir steht die 'Bildungsarbeit' nicht im Vordergrund, sondern ich arbeite mit der Überzeugung, dass Kinder aus sich heraus und in Interaktion mit Hilfe von abwechslungsreichen und kreativen Spielmöglichkeiten mit Hinzunahme begleitender Kommunikation mit der Zeit und in eigenem Tempo alles lernen, was sie brauchen. Allerdings achte ich bei besonderem Förderbedarf natürlich auf ein zusätzliches, auf das Kind individuell zugeschnittenes  Angebot.

Auch hier habe ich ein Motto: 'Weizen wächst nicht schneller, wenn man an den Halmen zieht.'

Obwohl es in Aachen (noch) keine Vorschrift zum Erstellen einer Bildungsdokumentation/eines Entwicklungsberichtes für die Tagespflege gibt, biete ich allen Eltern an, eine durchzuführen. Hierbei stelle ich zwei Konzepte zur Auswahl:

'Kompetent beobachten' von Sabine Backes und Nikola Künkler, Verlag Herder

oder

'Der Beobachtungsbogen für Kinder unter drei' von Kornelia Schlaaf-Kirschner

Darüber hinaus biete ich, wenn gewünscht, drei Mal im Jahr (November, März, Juni) ein Entwicklungsgespräch an.

- Tagesmutter in Aachen - Laurensberg